12. September 2021 / 20:30 — 21:30
Alona Rodeh → Schlossgarten ↗︎
Mit der Einführung der Straßenbeleuchtung im Industriezeitalter werden zwei miteinander zusammenhängende Ziele erreicht: Die Menschen verlieren ein Stück weit die Angst vor der Nacht und der Zeitraum für wirtschaftliche Tätigkeit weitet sich aus. Fast Forward ins 21. Jahrhundert lebt die Hälfte der Weltbevölkerung und mit ihr auch Tiere und Insekten unter dem Einfluss intensiver künstlicher Beleuchtung. Wird künstliches Licht in einem bestimmten Winkel gestreut, stört dies das Wohlbefinden von Insekten, Vögeln und Menschen. Das Bewusstsein hierfür wächst, seitdem Schlafstörungen bei Menschen sowie Störungen bei in Städten lebenden Tieren exponentiell zugenommen haben. Die Künstlerin schlägt eine Re-Konditionierung unserer Augenmuskulatur auf ein Leben im Schatten vor und sucht nach praktischen Lösungen für mehr Dunkelheit auf unserem überbelichteten Planeten. Eine Rückführung an sensorische Sensibilitäten, die im Zuge der jüngsten technologischen Entwicklungen verloren gegangen zu sein scheinen. Können wir unsere Straßen verdunkeln und wenn ja, wie?
Die abendliche Führung mit der Künstlerin konzentriert sich auf die Schnittpunkte und Überschneidungen zwischen Schlossgarten und der Baustelle Stuttgart 21, auf die Präsenz urbaner Illumination in Transitbereichen. Alona Rodeh wird auf verschiedene Erscheinungsformen des Kunstlichts in diesem sich ständig wandelnden Stück Stadt hinweisen. Die Führung ist Teil der künstlerischen Arbeit
und findet parallel zur kurzzeitigen, von der Künstlerin initiierten Abschaltung der großen Flutlichtanlagen der Großbaustelle Stuttgart 21 statt.
Spaziergang: 12.09.2021 / 20:30 – 21:30 Uhr
Treffpunkt:
Naturkundemuseum Schloss Rosenstein /
Rosenstein 1
70191 Stuttgart
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