CURRENTLY #09

@ Atelier Ameisenberg / Oana Vainer & Michl Schmidt

Aus der Reihe »Der verstrahlte Hügel«: Strahlung/Wellen/Fragmente

Eine kleine Expedition betritt den riesigen Hohlraum im Ameisenberg, den 40 Millionen Liter Wasser im ehemaligen Speicher zurück gelassen haben.Der Strom wurde für drei Stunden wegen Bauarbeiten abgeschaltet, die Lichtstrahlen der Taschenlampe leuchten der Gruppe den Weg, was die Konzentration auf das Hörbare verstärkt.Für den Soundtrack sorgt die Shakuhachi und das lange Zurückschwingen ihrer Töne.

In meiner Vorstellung geht ein Strahl direkt geradeaus, von A nach B, von der Sonne zur Erde. Wird von Strahlung im physikalischen Sinne gesprochen, haben wir es allerdings häufig mit Wellen zu tun. Ein Merkmal von Strahlung kann ihre Unsichtbarkeit sein, welche oft ein Unbehagen auslöst, auch wenn die Wirksamkeit von Strahlung nicht notwendiger Weise gefährlich oder schädlich ist. Das Adjektiv „verstrahlt“ meint die Kontaminierung durch Strahlung, wie auch einen Zustand der Entrücktheit, hervorgerufen beispielsweise durch die Wirkung psychoaktiver Substanzen, spiritueller Erfahrungen, oder anderer Einflüsse, die das bei sich Sein beeinträchtigen und einen Parallelzustand initiieren, der für die Anderen nicht sichtbar ist. Eine weitere Technik des Unsichtbarmachens ist die Verdrängung. Hierbei wird etwas real Existentes aus dem Sichtfeld gebracht, ganz im Gegensatz zur Verstrahltheit, bei der scheinbar nicht-existente Dinge gesehen und erfahren werden können.

Ein Hügel ist eine natürlich entstandene, oder eine künstlich geschaffene Anhöhe in der Landschaft, sie ist kleiner als ein Berg und nicht wesentlich länger als breit. Vom Menschen erschaffene Hügel, wie keltische Gräber oder Abraumhalden haben automatisch eine kulturelle Relevanz, aber auch das Bewohnen natürlicher Hügel spielt kulturgeschichtlich eine Rolle, zum Beispiel eine strategische, um rechtzeitig sehen zu können wer kommt und vielleicht auch warum. Auf dem Hügel, wo sich unser Atelier befindet hört man sehr selten den Motor eines Rasenmähers, obwohl es in der Umgebung viele Gärten gibt. Vermutlich beherbergen diese Gärten wenig Rasenflächen oder der Rasen wird nicht gemäht und es wachsen Wiesen, die dann mit der Sense geschnitten oder vom Vieh (Gänse, Kühe) beweidet werden oder die Gräser sterben ab, kompostieren und werden in einem unendlichen Kreislauf Dünger für die folgenden Vegetationsgenerationen. Sowie für den Sequoiadendron, für den sich dieser Kreislauf bereits seit über 100 Jahren wiederholt und der auf dem Gelände der Villa Hauff in direkter Konkurrenz zum Gebäude steht und so ein Gegenmodell zu diesem und vor allem zum Bunker und Gänge-System (das sich Spekulationen zu Folge unter der Villa befinden soll) darstellt.Spekulation, Legende und Mythos sind nicht das Gleiche, aber doch in gewisser Weise miteinander verwandt.

Claude Lévi-Strauss schrieb: Mythen haben keinen Autor, sobald sie als Mythen wahrgenommen werden, was immer ihr Ursprung sein mag, gibt es sie nur in einer Tradition verkörpert. Wenn ein Mythos erzählt wird, empfangen die Hörer:innen eine Botschaft, die eigentlich von nirgendwoher kommt; dies ist der Grund, weshalb man ihm einen übernatürlichen Ursprung zuschreibt.

CURRENTLY #08

Valentina Karga, zoomorphic islands, concept sketch, 2021

zoomorphic islands

zoomorphic islands – a concept sketch for ISLAND or Infrastructure’s infrastructure

CURRENTLY #07

Preperations for Fühlerskop – a handmade recording device for exploring the urban © Julien Fargetton & Benjamin Frick

Lass nochmal die Brücke da drüben anhören...

Uns sonst verschlossene Sphären wie Vibrationen, magnetische Wellen, Bewegungen, Texturen und Dichte werden erlebbar. Unsichtbare, unhörbare oder vernachlässigte Elemente werden zur Komposition, vergessene Räume aus dem alltäglichen Leben zum Zentrum unserer Aufmerksamkeit. Aus unserer Gewohnheit, hastig das große Ganze zu konsumieren, trainiert uns das Fühlerskop in Langsamkeit und hilft dabei mikroskopische Klänge zu erforschen. Kleine Risse werden auditiv verstärkt, winzige Kiesel äußern sich laut hörbar, Geldautomaten, Elektroroller und Magnetstreifenleser produzieren akustisch entspannende Meditationsfelder...

Fühlerskop ist eine Einladung, das bereits Bekannte zu erkunden.

CURRENTLY #06

© Sylvia Winkler, Stephan Köperl

Glitch Klitsche – die Sofortlösung

Die Glitch Klitsche ist die Sofortlösung für eine längst überfällige Spielstätte – ein Interimskino – mit anspruchsvollem Kulturprogramm. Das Kino besteht aus recycelten Materialien, die ohne großen Aufwand in kurzer Zeit zusammengezimmert werden. Mit wiederverwendeten Geräten wird das Kino betrieben und bietet Platz für ein sehr kleines Publikum. Ein temporärer und begehbarer Auftakt für die schon so lang ersehnte Rückkehr eines Kinos. Noch sind es bloß ein paar Bretter, schon bald laden die Künstler:innen zum Richtfest in die Leonhardsvorstadt….

CURRENTLY #05

SuE going public. Studierendenarbeit von Karen Berger, Irene Calero Pages, Diego de la Guardia, Elena Grimbacher, Shirin Hillawi, Mathilde Josse, Ann-Marie Klar, Sinem Molenaar, Manuel Motschiedler Viktoria-Louise Müller, Alptug Gökalp Namver und Maria Inês Pires Reis © Lehrstuhl Stadtplanung und Entwerfen

Get in touch!

„Wir haben seit der Pandemie entdeckt wie wichtig es ist mit anderen Menschen und uns selbst in Kontakt zu treten. Das Ziel dieser Ansammlung von Orten ist es all diese lang vergessenen Orte des physischen Austausches wieder in das Bewusstsein zu rufen. Wir haben es satt, zu Hause zu bleiben! Es ist an der Zeit rauszugehen und sich im Stadtraum aufzuhalten: Mit Freund:innen, mit einer Verabredung, bei einem Abendessen mit der Familie, bei einem spontanen Treffen mit Fremden... All dies kann man in Stuttgart finden. Diese Kommunikationsstadtkarte hilft Ihnen Orte zu finden, an denen Sie sich auf unterschiedliche Weise treffen können. Abhängig von Ihren eigenen Bedürfnissen. Öffnen Sie jetzt die Karte, wählen Sie einen Ort aus und treten Sie in Kontakt!"

Besonders nach der Pandemie werden der städtische Raum und die physische Kommunikation wieder eine wichtige Rolle einnehmen. Im Rahmen des Seminars "Sue Going Public" haben Studierende der Universität Stuttgart die wichtigsten Interaktionsräume für Kommunikation in der Stuttgarter Innenstadt auf einer Karte verortet. Diese Stadtkarte ist ein Ausgangspunkt für jede:n, bereit mit anderen oder mit sich selbst im öffentlichen Raum in Kontakt zu treten. Um das soziale Engagement weiter auszubauen, wurde eine interaktive digitale Karte erstellt, in die man weitere eigene Orte der Kommunikation einfügen kann. Somit kann in Kontakt mit den Studierenden und der Universität Stuttgart getreten werden. 

Karen Berger, Irene Calero Pages, Diego de la Guardia, Elena Grimbacher, Shirin Hillawi, Mathilde Josse, Ann-Marie Klar, Sinem Molenaar, Manuel Motschiedler Viktoria-Louise Müller, Alptug Gökalp Namver und Maria Inês Pires Reis untersuchen gemeinsam mit den Mitarbeitern des Lehrstuhls Stadtplanung und Entwerfen, Prof. Dr. Martina Baum, Alba Balmaseda Dominguez und Jonas Malzahn.

CURRENTLY #04

© Atelier Ameisenberg

Aus der Reihe »Der verstrahlte Hügel«: Sirop de muguri de brad, Venus de Piatra N. (Sandsteinvenus) #02

Zurück im Süden Deutschlands, in Stuttgart, im Mai 2021, wo der einzige Tannenbaum in unserem Ateliergarten höher ist als all die Häuser drumherum, inklusive unseres Hauses. Die Spitzen des Tannenbaums waren reif für das Zubereiten des jährlichen Hustensirups. Als ich die Spitzen zupfte, hörte ich eine Stimme rufen, die immer lauter wurde. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es an der lauter werdenden Stimme oder meiner wachsenden Aufmerksamkeit lag. Es war die Nachbarin aus dem gegenüberliegenden Haus, ein weißes, freistehendes Haus mit drei sehr langen weißen hängenden Stoffstreifen. „Was machen Sie da, was pflücken Sie, wofür, was machen Sie damit?” Ich war überrascht. Denn ich dachte, dass die meisten Menschen in dieser Gegend mehr oder weniger stark vom anthroposophischen Gedankengut beeinflusst sind, was mich glauben ließ, dass dadurch viele einen Zugang zur Pflanzen- und Heilpflanzen Welt haben. Damit lag ich falsch. Die freudestrahlende Nachbarin hatte von dem Tannenspitzensirup nie zuvor gehört. Es war nicht so, dass ich mich ob meiner Heilpflanzen Kenntnisse der Gegend nahe gefühlt habe. Nun aber fühlte ich mich als Außenseiterin und sah mich bildlich schon fast in der Rolle der Schwester aus dem Märchen Die sechs Schwäne der Brüder Grimm, mit Kohle im Gesicht und im Versteck der Dunkelheit Brennnessel um Brennnessel pflücken. Gleichzeitig erzählte sie mir welcher Tee – gebraut aus eigenen Gänseblümchen – die Haut verschönert. Sie bat mich um ein Rezept, ich brachte ihr eine für mich außergewöhnliche Variante, mit Honig als Ersatz für den Zucker, wie sie wünschte. Als Dankeschön bekam ich Lauch aus dem eigenen Garten, frisch geerntet. In gewissem Sinne ist der Tannensirup aus dieser Begegnung entstanden, nach meinem Rezept genießt nun die Nachbarin ab und zu ihren eigenen Sirup aus eben diesen Tannenspitzen.

Înscenarea lui Venus!

Venus de Piatra Neamț

CURRENTLY #03

Zugang S-Bahn Schwabstrasse, © SOUP

PORÖSES STUTTGART

von Kurt Grunow

Der Bau des S-Bahnhofs Schwabstrasse in Stuttgart 1974 kann als signifikante Erweiterung des Bestandes an „porösen“ Strukturen im Stadtkörper angesehen werden. Dies nicht nur wegen der 1,5 km langen unterirdischen Wendeschleife, die von dem 5 km langen Hasenbergtunnel südlich des S-Bahnhofs abzweigt, sondern auch aufgrund der weitläufigen unterirdischen Räume, die beim Bau des 27m unter der Straßenoberfläche liegenden S-Bahnhofs entstanden sind. Bei der Fertigstellung des in offener Bauweise erstellten Bahnsteigbereichs wurden am südlichen Ausgang insgesamt drei übereinanderliegende Zwischengeschosse konstruiert, die wohl allein der Verfüllung der gewaltigen Baugrube wegen geschaffen wurden, denn die Räume sind von der DB nie genutzt worden. Die mittlere dieser Etagen hat eine Grundfläche von 450 qm, die beiden anderen dürften von ähnlicher Größe sein. Auch in anderen unterirdisch gelegenen Bahnhofsanlagen der Stadt gibt es solche als „Lager“ ausgewiesene Leerräume; mitunter werden sie an Gruppen oder Einzelpersonen vergeben, die darin Freizeitaktivitäten entfalten wie z.B. Rockmusik oder auch Eisenbahnmodellbau. Besonders die Modellbahner finden in diesen Kapillaren der Stadt gute Arbeitsbedingungen vor, denn umgeben vom echten Eisenbahnbetrieb lässt sich an dessen maßstabsgerechter Verkleinerung um so motivierter und leidenschaftlicher laborieren.

Einer der erstaunlichsten Aktivisten auf diesem Gebiet ist wohl der Eisenbahnangestellte Wolfgang Frey gewesen – von 1992 bis zu seinem frühen Tod 2012 erbaute er in jenem Zwischengeschoss C2 im S-Bahnhof Schwabstrasse ein Modell des Hauptbahnhofes mit allen anschließenden Gleisanlagen und Stadtgebieten bis Bad Cannstatt in der einen und dem Stuttgarter Westen in der anderen Richtung. Die Naturtreue dieser Modellanlage im Maßstab 1:160 ist derart überwältigend, dass der SWR ihr mehrere Sendebeiträge widmete, Presse und Zeitschriften ausführlich berichteten und die Anlage 2017 von der Tochter des Modellbauers nach Herrenberg verkauft wurde, wo sie heute öffentlich besichtigt werden kann. Ein zentraler Bestandteil der Anlage blieb jedoch im Zwischengeschoss zurück: eine im Maßstab 1:1 gefertigte Replik des Arbeitsplatzes von Wolfgang Frey zur Steuerung der riesigen Modellanlage nach dem Vorbild des Hauptstellwerks des Stuttgarter Bahnhofs. Begleitbüro SOUP hat ihrem Entstehungsort den Namen Festung der Einsamkeit gegeben und dort eine künstlerische Auseinandersetzung mit den Gründen und Abgründen dieses Paralleluniversums angestoßen.

Wir sehen die Modellwelt des Wolfgang Frey als Nachbildung der Stadt Stuttgart in engem Zusammenhang zur Scheinanlage Brasilien . Die Frage, was man von Stuttgart alles weglassen kann, oder wie man aus Stuttgart eine sich zum Verwechseln ähnliche Stadt macht, ist vor dem Hintergrund aktueller städtebaulicher Entwicklungen längst zu einer politischen Frage geworden.

CURRENTLY #02

© Atelier Ameisenberg

Aus der Reihe »Der verstrahlte Hügel«: Sirop de muguri de brad, Venus de Piatra N. (Sandsteinvenus) #01

Ein Wald in den Karpaten, östlich von Siebenbürgen, ein Mischwald, dicht bewachsen mit zahlreichen Buchen. Wir waren maximal viermal dabei, vermutlich immer im Frühjahr, vermutlich deshalb, weil uns die Wintermonate manchmal unendlich lang vorkamen und ich das Gefühl hatte, es sei Sommer als wir dort hingewandert sind.
Der erste Teil des Weges war immer der gleiche, es ging über das Wasserwerk an der Bistritza, die im Rodna-Gebirge ihren Ursprung hat. Die Überquerung des Wasserwerkes habe ich als Abenteuer und Herausforderung empfunden, da es sehr laut, tief und gefährlich war. Wir konnten das Wasser unter unseren Füßen sehen. Vergleichbar mit Kämpfen gegen Monster, die wir auch auf dem Weg dorthin nachspielten, das Wasser war ein Drachen, der kein Feuer aber Wasser spuckte, was für uns aber viel gefährlicher als die Kraft des Feuers war. Wasser reißt alles mit sich, auch ganze Ortschaften mit ihren Häusern. Das Feuer konnte man dagegen löschen. Im Gegensatz dazu waren Überschwemmungen häufig nicht zu bekämpfen, nicht in diesem Teil der Welt.
Um die Tannenspitzen zu finden, sind wir Stunden gelaufen. Mit unseren kurzen Beinen schien es zeitlos lang, daher kamen wir uns vor wie die Zwerge aus Schneewittchen.
Angekommen an diesem Ort, weit weg von Straßen, Menschen, Tieren, Flüssen und Seen, nur nah am Himmel, fingen wir an die Spitzen zu pflücken. Ab und an versteckten wir uns, da wir Bärenkot riechen konnten. Nicht nur vor Bären sollte man sich in Acht nehmen, auch größere Wassermengen sind manches Mal zu Tal gestürzt. Einen solchen Zwischenfall gab es einmal bei einer archäologischen Grabung bei Piatra Neamt. Die riesigen Überschwemmungen, die das wissenschaftliche Team zur Unterbrechung ihrer Grabungen zwang, können im Nachhinein als günstige Fügung bezeichnet werden, brachten sie doch eine der ältesten Sandsteinfiguren ans Licht, benannt nach dem Ort, wo sie gefunden wurde, die Venus von Piatra Neamt. Ihr Alter wird auf ca. 17.000 Jahre geschätzt. Obwohl im Ort ein archäologisches Museum existierte, wurde die Skulptur 368 km entfernt, in den Süden des Landes gebracht.

Currently #01

48.7657713, 9.1633892 © Sophie Bergemann

Willkommen im digitalen Skizzenbuch

CURRENT widmet sich in seiner ersten Ausgabe dem Porösen (in) der Stadt und benennt dabei potenzielle Lücken in der Planung sowie Lücken im kollektiven Bewusstsein. Dieser Blog begleitet die Ideen, Gedanken und Skizzen aller Beteiligten und setzt sich mit Bedeutungen, Interpretationen und Assoziationen hinter dem Konzept der Porosität auseinander.

Städte sind in Bewegung. Sie verändern sich immerzu. Straßenzüge wandeln ihr Gesicht, entstehen an einer Stelle neu und werden an nächster schon wieder abgerissen. Das Urbane – Plätze, Straßen und Häuser werden intensiv gebraucht, belebt, verhandelt. Sie sind die Container unseres Alltags. Die Behauptung einer vollendeten oder gar fertigen Stadt kann sich niemals erfüllen.

CURRENT nutzt die Stadt Stuttgart als Modell zur Auseinandersetzung mit der Gegenwart. Hier generieren großangelegte Bauprojekte Zukunftsprojektionen, versprechen Ideale und Vollendung. Lücken, Brachen, Leerstellen, das Ungeplante, Brüchige, Provisorische oder gar Ruinöse werden als Hindernisse solcher Mythen wahrgenommen, denn sie implizieren das Unfertige. Krisen erschüttern den einst geradlinig empfundenen Plan. Verunsicherung schafft Eventualitäten, die einen konstruktiven Umgang mit Unplanbarkeit erfordern und mehr denn je Zusammenhalt verlangen.

Kunst hat das Potenzial eine Lücke zu bilden, mit der neue und kritische Wahrnehmungsweisen des Vorhandenen, Alltäglichen und Selbstverständlichen erst ermöglicht werden. Die Kunst bringt gezielt neue Elemente in den Raum, indem sie sich mit ihm verbindet oder einen Konflikt hervorruft – in der Reflektion über das Alltägliche. Die Distanz zum Konkreten – das Imaginäre als Lücke – braucht es in Planungs- und Entwicklungsvorhaben von Stadt.

Dieser Blog ist das digitale Skizzenbuch, das Interpretationen und Assoziationen der beteiligten Künstler:innen und Partner:innen veröffentlicht und theoretischen, spekulativen oder wissenschaftlichen Aspekten hinter der Idee bzw. dem Konzept der „Porosität“ Raum gibt.

Das Urbane als porös zu begreifen, heißt auch, sich produktiv auf Unplanbarkeiten und Durchlässigkeiten einzulassen – auf die immerzu unfertige Stadt.

Current —
Kunst und urbaner Raum

9.–19. Sept / Stuttgart